Diese
Seite erklärt Ihnen, wie Sie
- einen eigenen PGP-Schlüssel
("PGP-Key") erstellen
- anderen Personen ermöglichen,
Daten für Sie zu verschlüsseln, indem Sie Ihren Schlüssel
weitergeben
- die Schlüssel anderer
Personen importieren, um Daten für sie verschlüsseln zu
können
Besonders
wenn Sie mit PGP noch keinerlei Erfahrung haben, wird es sich lohnen,
diese Seite komplett zu lesen.
Wenn Ihnen
etwas unverständlich oder fehlerhaft erscheint, schreiben Sie uns
doch einfach eine E-Mail (siehe Kontakt). Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Erstellen
eines PGP-Schlüssels
Nach der Installation
von PGP können Sie einen Schlüssel erstellen.
- Öffnen Sie PGPkeys,
z.B. durch Anklicken des Schlosssymbols neben der Uhr und Auswählen
von "PGPkeys".
- Hier können Sie nun
einen neuen PGP-Schlüssel erstellen, genauer gesagt: zwei Schlüssel,
denn ein Schlüssel besteht immer aus zwei Teilen: Einem public
key, den Sie an alle Personen weitergeben können, die Daten
für Sie verschlüsseln können, und einen private
key, mit dem Sie in Kombination mit der Passphrase, die Sie später
festlegen werden, die verschlüsselten Daten wieder entschlüsseln
können.
- Wählen Sie "Keys"
/ "New Key".
- Wählen Sie "Expert".
- Wählen Sie die Einstellungen
wie im folgenden Bild gezeigt.
Ersetzen Sie (1) durch den Namen, den der Schlüssel
tragen soll. Dieser ist für diejenigen Benutzer sichtbar, an
die Sie den Schlüssel weitergeben. Er muss nicht Ihrem echten
Namen entsprechen, sollte aber in irgendeiner Form mit Ihnen in Verbindung
gebracht werden können, damit andere Benutzer wissen, welchen
Schlüssel sie auswählen müssen, wenn sie Daten für
Sie verschlüsseln wollen.
Ersetzen Sie (2) durch eine E-Mail-Adresse oder lassen
Sie das Feld leer. Es ist empfehlenswert, eine Adresse anzugeben,
aber nicht zwingenderweise notwendig. Auch diese Eingabe kann von
anderen Personen eingesehen werden.

-
Klicken
Sie auf "Weiter" und geben Sie eine Passphrase ein. Bei
der Wahl der Passphrase ist zu beachten, dass diese nach Möglichkeit
so lang sein sollte, dass der "Passphrase Quality" Balken
ganz ausgefüllt ist. Um dies zu erreichen und die Passphrase
dennoch möglichst kurz zu halten, sollen Sie möglichst viele
unterschiedliche Arten von Schriftzeichen verwenden (Kleinbuchstaben,
Großbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen). Außerdem sollten
Sie keine Ausdrücke verwenden, die mit Ihnen in Verbindung stehen
oder in Wörterbüchern vorkommen.
Wichtig: Wenn
Sie die Passphrase vergessen, sind alle Daten, die Sie nur noch in
verschlüsselter Form vorliegen haben, unwiederbringlich verloren!
Gleiches gilt beim Verlust des private keys, daher sollten
Sie unbedingt einen Backup derselben erstellen. Dazu brauchen Sie
lediglich nach dem Erstellen eines Schlüssels PGPkeys beenden.
Es erscheint ein Dialogfenster, in dem Sie gefragt werden, ob Sie
einen Backup erstellen möchten.
Geben Sie anschließend die Passphrase auch in das zweite Eingabefeld
ein, um sie zu bestätigen und klicken Sie auf "Weiter".
Der kompliziertere Teil der Schlüsselerstellung ist nun abgeschlossen.
In den folgenden Fenstern brauchen Sie keine Eingaben mehr zu tätigen.
Weitergabe
eines PGP-Schlüssels
Zunächst
sollten Sie folgende Eigenschaften Ihres Schlüssels betrachten und
an den Empfänger weitergeben:
- Ihre Key
ID (z.B. "0x7B25E4AD"), eine Hexadezimalzahl, die sozusagen
als "Kenn-Nummer" Ihres Schlüssels dient
- Ihr Fingerprint
(z.B. "AD4A 2935 CD95 58D7 8A5E 0538 3E16 6416 7B25 E4AD"),
der für Ihren Schlüssel einzigartig ist.
Diese Daten
erhalten Sie mit einem Rechtsklick auf Ihren Schlüssel in PGPkeys,
wenn Sie "Key Properties" auswählen. Wofür diese Daten
wichtig sind erfahren Sie später.
Um
Ihren öffentlichen Schlüssel weiterzugeben gehen Sie wie
folgt vor:
Starten
Sie PGPkeys und wählen Sie Ihren PGP-Schlüssel aus. Drücken
Sie nun Strg+C oder klicken Sie mit der rechten Maustaste
auf Ihren Schlüssel und wählen Sie "Copy". Die
nötigen Informationen befinden sich nun in der Zwischenablage
und können nun wie gewohnt (z.B. mit Strg+V) in eine E-Mail
eingefügt werden. So könnte
es aussehen (Key ID und Fingerprint wurden manuell hinzugefügt).
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Die Weitergabe
von Key ID und Fingerprint ist nur sinnvoll, wenn Sie diese nicht
zusammen mit Ihrem Schlüssel weitergeben. Stellen Sie sich folgende
Situation vor:
Sie möchten mit einer anderen Person PGP-verschlüsselte Daten
per E-Mail austauschen, weil Ihnen die Sicherheit, die E-Mail bietet,
nicht ausreicht. Deshalb senden Sie dieser Person zuerst Ihren Schlüssel
zu. Ohne Ihr Wissen und das des Empfängers hat sich eine dritte Person
Zugriff auf dessen E-Mail-Account verschafft. Er sieht Ihre E-Mail und
tauscht den von Ihnen mitgeschickten Schlüssel durch einen von ihm
selbst erstellten Schlüssel aus. Wenn nun Ihnen verschlüsselte
Daten zugesendet werden, können Sie diese zwar nicht entschlüsseln,
die Person, die den Schlüssel ausgetauscht hat aber sehr wohl. Die
Sicherheit von PGP ist in diesem Fall folglich nicht wirklich größer
als die des Mediums, das zum Austauschen der Schlüssel verwendet
wird.
Wären dem Empfänger
bereits Ihre Key ID und Ihren Fingerprint bekannt gewesen, wäre der
Schwindel bei deren Überprüfung aufgefallen. Es wird sofort
ersichtlich, dass die Weitergabe von Key ID und Fingerprint allerdings
nur dann Sichtheitsvorteile bietet, wenn diese nicht zusammen mit dem
Schlüssel weitergegeben werden, da diese Daten ja ansonsten ebenfalls
modifiziert werden können.
Importieren
eines PGP-Schlüssels
Eine Person
hat Ihnen ihren PGP-Schlüssel zugeschickt, damit Sie Daten für
sie verschlüsseln können. Dazu müssen Sie den Schlüssel
importieren:
- Sie haben einen Schlüssel
erhalten, der ähnlich wie in diesem
Beispiel aussieht.
- Markieren Sie den gesamten
Schlüsselblock, beginnend mit (einschließlich)
-----BEGIN PGP PUBLIC KEY
BLOCK-----
und endend mit
-----END PGP PUBLIC KEY BLOCK-----
- Kopieren Sie diesen Text
in die Zwischenablage, z.B. mit Strg+C.
- Starten Sie PGPkeys und
fügen Sie den Schlüssel dort einfach in das Hauptfenster
ein, z.B. indem Sie Strg+V drücken oder mit Rechtsklick / "Paste".
- Der Schlüssel befindet
sich nun in Ihrer Schlüsseldatenbank und Sie können schon
Daten für dessen Besitzer verschlüsseln. Um aber sicherzugehen,
dass der Ersteller des Keys auch derjenige ist, für den Sie ihn
halten (siehe letzter Absatz unter "Weitergabe
eines PGP-Schlüssels"),
sollten Sie nun Key ID und Fingerprint des soeben importierten Keys
mit denjenigen abgleichen, die Ihnen zweifelsfrei von derjenigen Person
übergeben wurden, für die Sie Daten verschlüsseln wollen.
Ein Rechtsklick auf den neuen Schlüssel und ein Klick auf "Key
Properties" zeigt Ihnen die Eigenschaften des neuen Schlüssels
an. Ganz oben finden Sie die Key ID, aufgeführt unter "ID",
weiter unten den Fingerprint. Diese müssen exakt mit den Daten
übereinstimmen, die Ihnen von der anderen Person mitgeteilt wurden.
- Stimmen oben genannte Daten
überein, können Sie den neu importierten Schlüsseln nun
signieren. Damit bestätigen Sie, dass Sie sich sicher sind, dass
der Besitzer des Schlüssels auch tatsächlich derjenige ist,
der er zu sein behauptet. Ein Rechtklick auf den neuen Schlüssel
und ein Klick auf "Sign..." öffnen das Signierfenster.
Klicken Sie auf "OK" und geben Sie Ihre Passphrase ein. In Zukunft
werden u.a. alle Textnachrichten, die der Besitzer des importierten Schlüssels
signiert hat, als "tatsächlich von dieser Person" erkannt.
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