Synthese von 1-(4-Fluorophenyl)-2-nitrobutan

1-(4-Fluorophenyl)-2-nitrobutan            C10H12FNO2

Durchführung: 0.1 mol (19.52 g) 1-(4-Fluorophenyl)-2-nitrobut-1-en werden in ca. 70 ml Toluol(1) gelöst. 0.21 mol (7.94 g) Natriumborhydrid werden in ca. 100 ml Wasser, das mit ein paar NaOH/KOH-Flocken oder -Lösung versetzt wurde, unter Rühren aufgelöst und in einen 500-ml-Dreihalsruundkolben gegeben, der mit Tropftrichter für die Toluol-Lösung, Luft- oder Dimrothkühler und starkem Rührer sowie ausreichender Kühlung (20 °C) durch ein Wasserbad ausgestattet ist. Zur Natriumborhydrid-Lösung gibt man 1-2 ml Aliquat 336(2) (= Adogen 464 = Trioctylmethylammoniumchlorid). Unter heftigem Rühren gibt man bei einer Tropfgeschwindigkeit von ca. 1 Tropfen/sec. die Toluollösung aus dem Tropftrichter zu. Die Reaktion kann problemlos eigenständig über Nacht laufen. Nach erfolgter Zugabe lässt man einige Stunden weiterrühren, bis via DC oder optisch keine weitere Reaktion mehr erkennbar ist. Man hydrolysiert vorsichtig (!) nicht reagiertes NaBH4 mit 50%-iger Essigsäure und setzt mit letzterer das Nitroalkan aus dem Nitronatsalz unter ausreichender Kühlung und starkem Rühren frei(3), trennt die Toluolphase ab und extrahiert noch mit 3x 50 ml Toluol. Die Extrakte werden mit Wasser und evtl. NaHCO3-Lösung gewaschen, getrocknet, das Toluol abrotiert und der möglichst wenig gefärbte(4) Rückstand im Vakuum destilliert. Man erhält das Nitroalkan als ein farbloses Öl. Die Ausbeute beträgt 85-98%.

Anmerkungen: Die Vorschrift ist bei Verwendung eines mechanischen Rührwerks stark skalierbar.

(1) Die Verwendung anderer, mit Wasser nicht mischbarer und hydrolysestabiler Lösemittel ist selbstverständlich möglich.

(2) Die Verwendung anderer Phasentransferkatalysatoren ist möglich, jedoch ist im Einzelfall ggf. eine Anpassung der Reaktionsbedingungen nötig, da die Extraktionskonstanten quartärer Ammoniumverbindungen variieren.

(3) Stöchiometrie einhalten, da sonst störende Borsäure ausfällt und die Aufarbeitung speziell bei größeren Ansätzen stark erschwert.

(4) Nicht reduziertes Nitroalken zersetzt sich während der Destillation unter Gasentwicklung und Bildung von Produkten mit ähnlichen Siedepunkten wie das Hauptprodukt, daher ist es für möglichst hohe Reinheit unabdingbar, den Überschuss an Reduktionsmittel groß und die Reaktionszeit lang zu halten.

Quelle: modifizierte Version einer Vorschrift aus The Hive, vom Autor experimentell überprüft
Delivered by: hefefurz (siehe Beitrag im LambdaForum)
Letzte Aktualisierung: 01/06/09

Andere Bezeichnungen: 1-Fluoro-4-(2-nitrobutyl)benzol; 1-(4-Fluorphenyl)-2-nitrobutan