Aluminiumtriethanolat [555-75-9-A] C6H15AlO3
In einem 1000-ml-Zweihals-Rundkolben werden 50 g grießförmiges Aluminium mit 320 ml wasserfreiem Xylol (Isomerengemisch) übergossen. Der Kolben wird mit Dimroth-Kühler und Tropftrichter versehen. Den letzteren beschickt man mit 220 ml absolutem Ethanol, dem je 250 mg Iod und Quecksilber(II)-chlorid zugefügt wurden. Auf den Dimroth-Kühler steckt man ein Übergangsstück Hülse zu Olive, welche über einen Schlauch mit einem Blasenzähler verbunden ist. Dieser wird mit Wasser gefüllt und dient zur Kontrolle des Reaktionsverlaufs. Anschließend erhitzt man das Reaktionsgemisch in einem Ölbad. Sobald die Reaktion
einsetzt, erkennbar an der starken Wasserstoffentwicklung, entfernt man das Ölbad. Sollte ein weißer Niederschlag auftreten, so unterbricht man vorübergehend die Ethanolzugabe. Nach Zugabe von etwa 150 ml Ethanol wird langsam wieder erwärmt, weil die Reaktion dann träger wird. Nachdem das gesamte Ethanol zugegeben wurde, wird noch bis zum Ende der Wasserstoffentwicklung erhitzt. Danach filtriert man das Reaktionsgemisch bei ca. 90 °C durch einen Heißwassertrichter und gibt das Filtrat in einen 1000-ml-Rundkolben, der mit einer Vakuumdestillationsapparatur versehen ist. Daraufhin zieht
man das Xylol im Vakuum bei 2 bis 3 Torr ab. Als Rückstand verbleiben im Kolben etwa 200 g Aluminiumtriethanolat mit einem Schmelzpunkt von 140 °C.
Beschreibung: Aluminiumtriethanolat bildet ein weißes Pulver mit einem Schmelzpunkt von 140 °C. Bei 200 °C und 6-8 Torr siedet es. Aus Alkohol kann es umkristallisiert werden. Aluminiumtriethanolat ist weitaus weniger feuchtigkeitsempfindlich als die Aluminiumalkyle, reagiert aber noch mit Wasser unter Wasserstoffentwicklung. Es ist etwas löslich in heißem Xylol, Chlorbenzol und anderen hochsiedenden Lösemitteln. Verwendung findet es bei der Reduktion von Aldehyden und Ketonen (siehe beispielsweise die Darstellung von Tribromethanol) und als Katalysator für Polymerisationen.
Quellen: [1] Brauer, Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie Band 2, Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag 1978
[2] Gattermann, Ludwig - Die Praxis des Organischen Chemikers, 43. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1982
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Letzte Aktualisierung: 21/11/07
Andere Bezeichnungen: Aluminiumtriethylat; Aluminiumtriethoxid; Aluminiumethoxid; Aluminiumethylat; Triethyoxyaluminium