Blei(IV)-chlorid [13463-30-4-A] PbCl4
Das instabile Blei(IV)-chlorid kann durch Zersetzung von Pyridiniumhexachloroplumbat mit konzentrierter Schwefelsäure gewonnen werden. Das hierbei entstehende Pyridiniumsulfat ist löslich in der konzentrierten Säure, während sich das unlösliche Blei(IV)-chlorid in Form öliger Tröpfchen abscheidet. Pyridiniumhexachloroplumbat lässt sich leicht durch Einleiten von Chlor in eine Suspension von Blei(II)-chlorid in konzentrierter Salzsäure und anschließende Fällung mit Pyridin darstellen.
Synthesevorschrift:
1. Schritt: Pyridiniumhexachloroplumbat (C5H5NH)2PbCl6
Eine 600-ml-Waschflasche wird mit einer Aufschlämmung von
2. Schritt: Bleitetrachlorid PbCl4
20 g Pyridiniumhexachloroplumbat werden unter langsamem Rühren innerhalb von
Eigenschaften: Bleitetrachlorid ist eine klare, gelbe, stark lichtbrechende Flüssigkeit von hoher Dichte (bei
Quelle: G. Brauer, Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963
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Letzte Aktualisierung: 11/05/12
Andere Bezeichnungen: Bleitetrachlorid
Versuchsprotokoll: Synthese von Bleitetrachlorid, Variation von [13463-30-4-A]
Die Synthese von Pyridiniumhexachloroplumbat wurde, wie in der obigen Synthesevorschrift beschrieben, durchgeführt. Der Ansatz wurde auf 8.3 g Blei(II)-chlorid als Edukt verringert; die Synthese in einer 250-ml-Waschflasche ohne Fritte durchgeführt. Es wurde nicht von Hand geschüttelt, sondern mit einem Magnetrührer gerührt. Das Chlor wurde aus Braunstein und Salzsäure hergestellt und ohne weitere Reinigung oder Trocknung eingeleitet (Sicherheitswaschflasche!). Das Einleiten wurde beendet, als in der Sicherheitswaschflasche (vor der Waschflasche mit Natronlauge als Absorber) deutlich Chlor sichtbar wurde. Eigenartigerweise löste sich das Blei(II)-chlorid schon zu Beginn fast vollständig in der Salzsäure (was darin liegen könnte, dass sehr konzentrierte, rauchende HCl verwendet wurde) und die Reaktion dauerte nicht viel länger als eine halbe Stunde. Das Zwischenprodukt wurde im Exsikkator über Silikagel getrocknet. Das Pyridiniumhexachloroplumbat zersetzte sich wie erwartet beim Kontakt mit Wasser (beim Reinigen der Glasgeräte) unter Bildung von braunem Bleidioxid.
Die anschließende Synthese von Bleitetrachlorid war mit einigen Schwierigkeiten verbunden, die darauf zurückzuführen waren, dass bei der Synthese mit -10 °C kalter Schwefelsäure gearbeitet wird, und Schwefelsäure bei etwa +10 °C schon erstarrt. Bei der Synthese wurden 2.5 g Pyridiniumhexachloroplumbat eingesetzt. Das Pyridiniumhexachloroplumbat wurde rasch bei -10 °C unter manuellem Rühren mit der Schwefelsäure, die bei dieser Temperatur eine breiige Konsistenz hatte, vermischt (Rauchen der Mischung durch Freisetzung von HCl) und der Reaktionskolben über eine Waschflache mit Schwefelsäure gegen die Luftfeuchtigkeit verschlossen. Bedingt durch die freiwerdenden Reaktionsprodukte wurde das Reaktionsgemisch dünnflüssiger und ließ sich schlussendlich bei 0 °C problemlos rühren. Nach Ende der Reaktionszeit war kein Produkt am Gefäßboden zu erkennen. Daraufhin wurde für etwa eine Stunde über mehrere Waschflaschen mit konzentrierter Schwefelsäure getrocknete Luft eingeleitet um das HCl auszutreiben. Es zeigten sich kleine, gelbe, ölige Tröpfchen, die sich aufgrund der hohen Viskosität der Lösung bei 0 °C aber nicht absetzten (und aufgrund der Trübung auch nur schwer zu erkennen waren). Die Temperatur des Reaktionsgemisches wurde leicht erhöht, und das rohe Blei(IV)-chlorid im Scheidetrichter abgetrennt. Das rohe Produkt wurde gut mit konzentrierter Schwefelsäure durchgeschüttelt und die gelbe ölige Phase in einen Spitzkolben mit gekühlter, konzentrierter Schwefelsäure abgelassen. Die Ausbeute wurde aufgrund der großen Instabilität des Produktes nicht bestimmt. Das Bleitetrachlorid war nur sofort nach dem Ausschütteln völlig klar und durchsichtig und wurde sehr rasch leicht trüb.
Das Produkt wurde durch Eingießen in Wasser vernichtet. Hierbei entstand aber, anders als erwartet, kein Bleidioxid, sondern Blei(II)-chlorid. Das liegt möglicherweise daran, dass das Wasser sich durch das Eingießen der überstehenden Schwefelsäure erwärmt hatte und sich das Blei(IV)-chlorid thermisch zersetzte, bevor Hydrolyse eintreten konnte.
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Letzte Aktualisierung: 14/04/12