Synthese von 1-Naphthylamin-4-sulfonsäure [84-86-6]

1-Naphthylamin-4-sulfonsäure [84-86-6-A]            C10H9NO3S

In einem 1000-ml-Dreihalskolben, der mit KPG-Rührer, Dimroth-Kühler, Tropftrichter und Thermometer (bis 200 °C) versehen ist, schmilzt man 250 g 1-Naphthylamin und lässt daraufhin unter Rühren 98 ml konzentrierte Schwefelsäure zulau­fen. Die Temperatur des Gemisches wird auf 180 °C erhöht und anschließend 12.5 g Oxalsäure-Dihydrat hinzugegeben. Die Oxalsäure hält die Masse porös und verhindert die Oxidation. Hiernach erhitzt man weitere 8 Stunden auf 180 °C. Es ist sehr wichtig, dass die angegebene Arbeitsweise und besonders die Reaktionstemperaturen genau eingehal­ten werden. Die Nichtbeachtung dessen begünstigt die Bildung von isomeren Naphthylaminsulfonsäuren und Oxidationsprodukten. Nach Ablauf der Zeit lässt man das Reaktionsgemisch erstarren und pulverisiert es. Dieses wird in einem Büchner-Trichter sorgfältig mit Wasser gespült und abgesaugt. Das gereinigte Produkt wird im Vakuumexsikkator getrocknet. Die Ausbeute beträgt etwa 425 g an reiner 1-Naphthylamin-4-sulfonsäure. Das Produkt wird zur Herstellung vieler Azofarbstoffe, beispielsweise von Kongorot, verwendet.

Quelle: Fierz-David, Blangey - Fundamental Processes of Dye Chemistry, Interscience, New York, 1949
Delivered by: Azo-boy
HTML-Formatierung: Mephisto
Letzte Aktualisierung: 20/09/05

Andere Bezeichnungen: α-Naphthylamine-4-sulfonsäure; 4-Amino-1-naphthalinsulfonsäure; 1-Amino-4-sulfonaphthalin; NSC 4155; Naphthionsäure; Piria-Säure