Extraktion von Cytisin aus Goldregensamen [485-35-8-A] C11H14N2O
Prinzip: Die grob gepulverten Samen des Gemeinen Goldregens (Laburnum anagyroides syn.
Cytisus laburnum) werden mit essigsaurem, wässrigem Ethanol ausgelaugt. Nach dem Abdestillieren des
Ethanols werden Fettsubstanzen abfiltriert und Farbstoffe mit Blei(II)-acetat gefällt. Die Lösung wird alkalisch
gestellt, das Cytisin mit Chloroform extrahiert und durch Umkristallisation gereinigt. Hierbei wird der Umstand
genutzt, dass kochendes Ligroin die Base unter Zurücklassung der Farbstoffe löst und beim Erkalten nahezu
quantitativ wieder abscheidet.
Durchführung:
Beschreibung: Cytisin ist ein u. a. im Gemeinen Goldregen vorkommendes Chinolizidin-Alkaloid. Die Substanz
wirkt, ähnlich wie Nikotin, auf die nikotinischen Acetylcholin-Rezeptoren und führt somit zuerst zu einer Erregung
des zentralen Nervensystems; bei höheren Dosen zur Lähmung desselben, wobei bei Cytisin, anders als bei Nikotin die
erregende Wirkung die lähmende überwiegt. Cytisin ist stark giftig. Die Einnahme führt zu Brennen im Mund, Übelkeit,
blutigem Erbrechen, Schweißausbrüchen und Schwindel; bei höheren Dosen zu strychninartigen Krämpfen und
Halluzinationen. Der Tod tritt infolge einer zentralen Atemlähmung ein. Tödliche Vergiftungen sind jedoch relativ
selten, da die Substanz starken Brechreiz hervorruft, was meist die Resorption einer tödlichen Dosis verhindert.
Getrocknete Blätter des Goldregens wurden teilweise als Tabakersatz verwendet. Cytisinhaltige Präparate waren in die
früheren Ostblockstaaten als Medikament zur Raucherentwöhnung stark verbreitet. Auch heute wird Cytisin unter dem
Markennahmen Tabex® in einigen Ländern (z.B. Bulgarien)
vertrieben.
Cytisin bildet wasserklare Kristalle mit einem Schmelzpunkt von
Quelle der Extraktionsvorschrift: Selbst erarbeitet basierend auf Prof. Dr. E. Abderhalden (Hg.), Handbuch der biochemischen Arbeitsmethoden; 2. Bnd. ; Berlin: Urban & Schwarzenberg, 1910
Quelle der Beschreibung: T. Urhahn, Seminararbeit "Cytisin", Universität Ulm, 1991 • Prof. Dr. E. Abderhalden (Hg.), Handbuch der biochemischen Arbeitsmethoden; 2. Bnd. ; Berlin: Urban & Schwarzenberg, 1910
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Letzte Aktualisierung: 09/04/12
Andere Bezeichnungen: Baphitoxin, Sophorin, Baptitoxin; Citizin; Cytiton; Cytitone; Cytizin; Laburnin; Sophorin; Sophorine; Tabax; Tabex; Tsitizin; Ulexin; Ulexine;
1,2,3,4,5,6-Hexahydro-1,5-methano-8H-pyrido(1,2-a)(1,5)diazocin-8-on; (1R,5S)-1,2,3,4,5,6-Hexahydro-1,5-Methano-8H-pyrido(1,2-a)(1,5)diazocin-8-on