Dimethylsulfat [77-78-1-A] C2H6O4S
Achtung! Dimethylsulfat ist sehr giftig und karzinogen. Das Tragen von speziellen Schutzhandschuhen und das Arbeiten in einem gut ziehenden Abzug sind beim Umgang mit Dimethylsulfat unerlässlich. Eine Atemschutzmaske sollte für den Fall eines Austritts von Dimethylsulfat aus dem Abzug bereitliegen. Reste von Dimethylsulfat lassen sich mit einem Überschuss von 10 %-igem Ammoniak vernichten.
Durchführung: 100 g Chlorsulfonsäure werden in einen 200-ml-Dreihalskoben gegeben, der mit Thermometer, Destillationsaufsatz samt Kühler und einem Tropftrichter versehen wird. Der Tropftrichter wird mit 27 g wasserfreiem Methanol befüllt. Er soll einen schmalen Stamm haben, der in einer langen Kapillare endet, die fast bis zum Boden des Destillierkolbens reicht und in den letzten 5-10 mm gebogen ist. Der Stamm sollte mit Methanol gefüllt sein, bevor die Reaktion beginnt. Der Ausgang des Destillationskolbens wird mit einer Waschflasche verbunden, welche ein wenig Schwefelsäure enthält. Deren Ausgang führt in eine zweite Flasche, die teilweise mit Wasser gefüllt ist, was dazu dient, während der Reaktion gebildeten Chlorwasserstoff aufzunehmen.
Der Inhalt des Kolbens wird auf -10 °C gekühlt, dann der Inhalt des Tropftrichters zugegeben. Die Geschwindigkeit wird dabei so reguliert, dass die Chlorwasserstoffentwicklung nicht zu heftig ist. Während dem Zugeben des Methanols wird der Inhalt des Kolbens regelmäßig durchmischt. Es ist darauf zu achten, dass die Temperatur -5 °C nicht übersteigt. Der gesamte Vorgang sollte etwa eineinhalb Stunden dauern.
Wenn der gesamte Alkohol zugegeben wurde, lässt man das Produkt 12 Stunden lang stehen und destilliert dann bei einem Druck von 27 mbar im 140 °C heißen Ölbad. Das Destillat besteht aus fast reinem Dimethylsulfat, welches abschließend mit etwas kalten Wasser gewaschen und mit Calciumchlorid getrocknet wird. Die Ausbeute betrug 42-45 g (80-83 %).
Siehe auch "Dimethylsulfat 77-78-1 Herstellung" im LambdaForum.
Quelle: F. Ullmann, Justus Liebigs Ann. Chem., Vol. 327 (1903), p. 106; DOI: 10.1002/jlac.19033270105
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Letzte Aktualisierung: 20/05/13
Andere Bezeichnungen: DMS; Schwefelsäuredimethylester