1,4-Dioxan aus Ethylenglykol und Schwefelsäure [123-91-1-A] C4H8O2
Durchführung: In einem 500-ml-Rundkolben, der an eine
Destillationsapparatur angeschlossen ist, werden
Das so gewonnene Rohdioxan wird mit reichlich Kaliumhydroxid versetzt,
wobei sich zwei Phasen bilden. Durch die Kaliumhydroxid-Zugabe
kondensiert das als Nebenprodukt gebildete Acetaldehyd und färbt die
Lösung gelb bis braun. Man lässt die zwei Phasen mit dem Bodensatz aus
Kaliumhydroxid einen Tag lang stehen, überführt am nächsten Tag die
Flüssigkeit in einen Scheidetrichter und trennt die untere wässrige
Phase ab. Die organische Phase wird in eine Destillationsapparatur
überführt und über einigen Gramm festem Kaliumhydroxid destilliert,
wobei das Dioxan bei ungefähr 100-101 °C übergeht.
Das so vorgereinigte Dioxan kann je nach Anwendung bereits verwendet
werden. Da es noch Verunreinigungen enthält, empfiehlt es sich die
Methode, die nachfolgend unter 'Reinigung des technischen 1,4-Dioxans'
beschrieben ist,
als weitere Aufarbeitung des Dioxans anzuwenden.
Beschreibung: 1,4-Dioxan ist eine farblose, brennbare Flüssigkeit mit angenehmem Geruch. Es ist in Wasser und den üblichen organischen Lösemitteln löslich. Dioxan siedet bei 101 °C und wird bei 11 °C fest. Die Dämpfe sind gesundheitsschädlich und es besteht der begründete Verdacht auf Karzinogenität. In hohen Konzentrationen wirken die Dämpfe narkotisch und führen zu schweren Leber- und Nierenschäden. Sie reizen Augen, Atemwege und die Lunge. Dioxan kann über die Haut aufgenommen werden. Bei längeren Stehen und der Einwirkung von Luft können sich explosive Peroxide bilden, besonders bei wasserfreiem Dioxan. Mit Wasser bildet Dioxan ein Azeotrop, das bei 87.8 °C siedet und 81.6% Dioxan enthält. Das Azeotrop mit Ethanol siedet bei 78.1 °C und enthält nur 9.3% an Dioxan. Dioxan findet als Lösungsmittel breite Anwendung in der Technik und im Laboratorium. Die Brom- und Schwefeltrioxid-Addukte sind schonende Bromierungs- und Sulfonierungsreagenzien. Die Eigenschaften, Anwendungen und Reaktivitäten von Dioxan und seinen Derivaten werden ausführlich in der Monographie 'Chemie und Anwendungen des 1,4-Dioxans' von W. STUMPF beschrieben.
Quelle: W. Stumpf - Chemie
und Anwendungen des 1,4-Dioxans,
Verlag Chemie, Weinheim 1956 • The Merck-Index, Version 13, Whitehouse Station N.J.: Merck & Co., Inc. 2001
Delivered by: Mephisto
Letzte Aktualisierung: 27/02/06
Reinigung des technischen 1,4-Dioxans [123-91-1-B] C4H8O2
Technisches Dioxan enthält Verunreinigungen von
Acetaldehyd-ethylenacetal, Essigsäure, Wasser und Peroxiden. Wie beim
Diethylether reichern sich Peroxide wegen ihrer Schwerflüchtigkeit in
Destillationsrückständen an und können schwere Explosionen verursachen.
Man entfernt Peroxide entweder durch Schütteln des Dioxans mit
Zinn(II)-chlorid oder indem man das peroxidhaltige Dioxan durch
eine senkrechte mit aktivierten Aluminiumoxid gefüllte Säule filtriert.
Als Reagenz auf Peroxide kann eine Lösung aus Natriumiodid in Eisessig
dienen. Bei Anwesenheit von Peroxiden wird das Iodid zu Iod oxidiert.
Acetaldehyd-ethylenacetal entfernt man aus Dioxan durch Hydrolyse mit
Salzsäure, Essigsäure und Wasser durch Behandlung mit Kaliumhydroxid
und Natrium.
Durchführung: 1 Liter Dioxan wird mit 100 ml 1 molarer Salzsäure
unter
Durchleiten eines innerten Gasstromes etwa 7-12 Stunden unter Rückfluss
gekocht. Dann wird zur Entfernung des Wassers und der Säure mit festem
Kaliumhydroxid geschüttelt. Man gibt so lange Kaliumhydroxid zu, bis
sich in der wässrigen Schicht kein Kaliumhydroxid mehr löst. Nach dem
Abtrennen der wässrigen Schicht wird nochmals mit festem Kaliumhydroxid
durchgeschüttelt. Anschließend kocht man unter Ausschluss von
Luftfeuchtigkeit mit so viel Natriumdraht unter Rückfluss, dass auch
nach längerem Sieden noch unangegriffenes, blankes Natrium vorhanden
ist. Anschließend wird fraktioniert destilliert, wobei die zwischen
100-103°C übergehende Fraktion gesammelt wird.
Weitere Reinigungsmethoden sind detailliert in der Monographie 'Chemie
und Anwendungen des 1,4-Dioxans' von W. STUMPF beschrieben.
Quelle: W. Stumpf - Chemie
und Anwendungen des 1,4-Dioxans,
Verlag Chemie, Weinheim 1956
Delivered by: Mephisto
Letzte Aktualisierung: 27/02/06
Andere Bezeichnungen: Diethylendioxid;
1,4-Dioxacylohexan; Glycolethylether; Tetrahydro-1,4-dioxin