In einem 1500-ml-Dreihalskolben samt Rührer werden 41.5 g (1.01 mol)
Natriumydroxid in 500 ml
absolutem Ethanol gelöst. Sobald sich das
Natriumhydroxid gelöst hat, werden 126 g (1.00 mol)
Guanidinnitrat
hinzugegeben. Diese Mischung wird unter Rühren eine Stunde lang
unter Rückfluss gekocht. Anschließend wird die Mischung auf
10 °C
abgekühlt, auf einer Glasfritte (alternativ Filterpapier) abgesaugt und
mit 100 ml absolutem Ethanol gewaschen, welches man zum Filtrat
hinzulaufen lässt. Die Menge an abfiltriertem Natriumnitrat beträgt
ungefähr 76 g (0.90 mol).
Das alkoholische Filtrat wird auf
5 °C
abgekühlt und ein Kohlendioxid-Strom unter Rühren bis zur Sättigung
eingeleitet. Die Menge des benötigten Kohlendioxids beträgt 25 Liter. Dies
entspricht der notwendigen Menge zur Umwandlung des freien Guanidins im
Ethanol zum Hydrogencarbonat. Der exotherme Prozess der Absorption von
Kohlendioxid bereitet im Allgemeinen keinerlei Probleme.
Anschließend wird die Lösung filtriert und so die kleine Menge an ausgefallenen
Material entfernt. Das alkoholische, mit Kohlendioxid gesättigte
Filtrat wird unter Rühren bis zum Sieden erhitzt. Ab ungefähr
60 °C
zersetzt sich das Guanidinhydrogencarbonat zu Kohlendioxid und
schwer löslichem Guanidincarbonat, welches ausfällt. Nach 30 Minuten
Sieden unter Rückfluss wird die der Kolbeninhalt auf
10 °C abgekühlt,
das ausgefallene Guanidincarbonat abgesaugt und mit 100 ml absolutem
Ethanol gewaschen. Nach Trocknung bei
60 °C erhält man 80.3 g
Guanidincarbonat. Laut der Analyse im Originaldokument enthielt das so
gewonnene Produkt 96.0 % Guanidincarbonat, 2.1 % Natriumcarbonat und
1.9 % Guanidinnitrat. Das ethanolhaltige Filtrat wird zur
Wiedergewinnung des Ethanols destilliert. 13 g Rückstand verbleiben, die
zu 92% aus Guanidinnitrat und 8% Natriumcarbonat bestehen. Der
Transformations-Koeffizient des Guanidinnitrats ins Guanidincarbonat
beträgt 85.5%.
Hinweis: Verwendet man anstatt absoluten Ethanols 95%-iges Ethanol,
so sinkt der Transformations-Koeffizient des Guanidinnitrats
ins Guanidincarbonat auf 72%.
Quelle: G. Desseigne, Bull. Soc. Chim. Fr. 1955, 1193 - 1194
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Letzte Aktualisierung: 07/03/06
Andere Bezeichnung: Guanidiniumcarbonat