Synthese von Kupferphthalocyanin [147-14-8]

Kupferphthalocyanin [147-14-8-A]            C32H16CuN8

5 g Phthalsäure (0.03 mol) werden mit 1 g Kupfer(II)-chlorid-Dihydrat (0.006 mol), 25 g Harnstoff (0.42 mol) und etwa 50 mg Ammoniummolybdat als Katalysator in einer Reibschale sorgfältig miteinander verrieben. An­schließend wird die Mischung in einem Rundkolben mittels eines Ölbades etwa 6 Stunden lang auf eine Innentemperatur von 180 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen kocht man das Reaktionsgemisch mit 120 ml 10%-iger Salzsäure etwa 5 Stunden aus. Der blaue Feststoff wird abgesaugt, etwa 10 Minuten lang mit kalter 120 ml 2 N Natronlauge suspendiert, wieder abgesaugt, nochmals mit 120 ml 10%-iger Salzsäure ausgekocht, abgesaugt und mit Wasser chloridfrei gewaschen. Dann wird im Exsikkator über Calciumchlorid getrocknet. Die Ausbeute beträgt etwa 3 bis 4 g.

Eigenschaften: Kupferphthalocyanin bildet tiefblaue, leicht violett glänzende Mikrokristalle, die außer geringfügiger Löslichkeit in heißem Nitrobenzol und DMSO in den meisten Solventien unlöslich sind. In 98%-iger Schwefelsäure ist es löslich und lässt sich durch Verdünnung mit Wasser annähernd quantitativ wieder ausfällen. Kupferphthalocyanin  existiert in zwei Modifikationen, der thermisch weniger stabilen rötlicheren α-Form und der stabileren grünlichen β-Form. Phthalocyanine besitzen als Hexa-aza-Derivate das Π-Elektronensystem des [18]Annulens und bilden thermisch außerordentlich beständige Metall-Komplexe, so lässt sich zum Beispiel das Kupferphthalocyanin im Vakuum bei 500 °C unzersetzt sublimieren. Die technische Bedeutung der Phthalocyanine liegt auf dem Gebiet der organischen Pigmente (z. B. für Lacke und Thermoplaste). Durch Substituenteneffekte (z. B. mit Halogenen) einerseits und Variation des Zentralatoms andererseits ist der Farbstoffcharakter der Phthalocyanine weitgehend variabel.

Quelle d. Synthese: Thiele, Merseburg - Reaktionsverhalten und Syntheseprinzipien, Arbeitsbuch 7, 3. Aufl., Leipzig: VEB Verlag für Grundstoffindustrie 1989 • Quelle allg.: The Merck-Index, Version 13, Whitehouse Station N.J.: Merck & Co., Inc. 2001 • L. F. Tietze und Th. Eicher; Reaktionen und Synthesen im organisch-chemischen Praktikum und Forschungslaboratorium, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, Stuttgart, New York 1991
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Letzte Aktualisierung: 10/11/05

Andere Bezeichnungen: C.I. Pigment Blue 15; C.I. 74160

Fotodokumentation der Darstellung von Kupferphthalocyanin nach Methode [147-14-8-A]

Die oben beschriebene Darstellung wurde mit 2/3 der angegeben Substanzmenge durchgeführt.

Letzte Aktualisierung: 08/11/05