Methyliodid aus Dimethylsulfat und Kaliumiodid [74-88-4-A] CH3I
50 g (0.30 mol) Kaliumiodid werden in einem 250-ml-Kolben in 50 ml
Wasser gelöst. Nach Aufsetzen eines wirksamen Destillationskühlers
lässt man unter schwachem Erwärmen 41 g (0.32 mol) Dimethylsulfat, die
zuvor bei 74 °C und 12 Torr destilliert wurden, durch einen Tropftrichter
im Laufe von 30 min einfließen. Das entstandene Methyliodid destilliert
sofort ab und wird in einer eisgekühlten Vorlage aufgefangen. Nach
Trocknen mit Calciumchlorid ergibt die Rektifikation 35-40 g (82-94%)
Produkt mit Siedepunkt 42 °C. Alkyliodide sind in braunen Flaschen
aufzubewahren.
Quelle: Gattermann, Ludwig - Die Praxis des Organischen Chemikers, 43.
Auflage, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1982
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Letzte Aktualisierung: 01/11/04
Methyliodid aus Methanol, Iod und rotem Phosphor [74-88-4-B] CH3I
In einen Zweihalskolben mit aufgesetztem Destillationskühler und
250-ml-Tropftrichter werden 42.3 g (1/3 mol) roten Phosphors vorgelegt.
Der Tropftrichter wird mit einer Lösung aus 83.8 g (2/3 mol) Iod in 120
ml Methanol gefüllt. Unter Rühren wird die Iod-Lösung aus dem
Tropftrichter auf den roten Phosphor getropft. Je nach Bedingungen
benötigt die Reaktion manchmal Erwärmung, um sich in Gang zu setzen.
Falls erhitzt wird, sollte man sich darauf vorbereiten die Wärmequelle
zu entfernen und den Kolben abzukühlen, um eine langsame aber stabile
Destillation aufrechtzuerhalten. Hat sich die Reaktion einmal
stabilisiert, fügt man tropfenweise mehr Iod-Methanol-Lösung hinzu, um
die Destillation fortzusetzen. Man sammelt die bei 42 °C siedende
Fraktion. Wenn die Reaktion nachlässt sollte der Rundkolben nicht
übermäßig erhitzt werden, da Phosphin entstehen kann. Es sollte darauf
geachtet werden, dass der Kühler ständig von kaltem Wasser durchströmt
wird, die Schliffverbindungen dicht und für die Dämpfe undurchlässig
sind und der Reaktionskolben gut gekühlt wird. Ausbeute: 50-60 ml bzw.
80-90%.
Quelle (Übersetzung): Rhodium Drug Chemistry Archive; Improved
preparation of methyl iodide. Kizlink, Juraj; Rattay, Vladimir.
Chemickotechnol. Fak., SVST, Bratislava, Czech. Chemicke Listy
(1980), 74(1), 91-2
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Letzte Aktualisierung: 25/10/04
Methyliodid aus Methanol, Kaliumiodid und rotem Phosphor [74-88-4-C] CH3I
Die folgende Synthese wurde von einem Besucher unserer Seite
entwickelt, erprobt und uns zur Veröffentlichung zur Verfügung
gestellt. Zur Bestätigung der Durchführbarkeit der Methode sei erwähnt,
dass die beschriebene Methode (Methyliodid aus Methanol,
Iodwasserstoffsäure und rotem Phosphor) in der Fachliteratur bereits
beschrieben wurde (A. Vogel, J. Chem. Soc., 1943, 636 und J. Norris,
Amer. Chem. J., 1907, 38, 639).
Vorbemerkung des Autors: »Grundlage dieser Synthese, war die Frage, ob
Methyliodid nicht auch aus dem (im Vergleich zu Iod billigeren)
Kaliumiodid hergestellt werden kann, unter Verzicht auf das wegen
seiner Toxizität nicht gerade leicht zu handhabende Dimethylsulfat.
Hierbei bin ich auf folgende Lösung gestoßen.«
Durchführung: Als Apparatur dient ein 1-Liter-Zweihalskolben samt
Destillationsapparatur und aufgesetztem Tropftrichter am zweiten
Kolbenhals. In dem Kolben werden 200 g Kaliumiodid vorgelegt und mit 350 ml
Methanol, 100 ml Wasser und 20 g rotem Phosphor versetzt. Mittels des
Tropftrichters werden langsam unter Rühren (was bei langsamer Zugabe
nicht zwangsläufig notwendig ist) 160 ml 50%-ige Schwefelsäure
hinzugetropft. Über einen Zeitraum von 8 Stunden wird das Gemisch bei
einer Temperatur von ca. 55 °C gehalten wobei das entstehende
Methyliodid langsam abdestilliert. Es werden ca. 300 ml Destillat
aufgefangen, welches einen üblen Geruch aufweist. Vorsicht, Methyliodid
und eventuelle Nebenprodukte sind toxisch! Dieses wird zuerst mit
halbkonzentrierter Natriumchlorid-Lösung versetzt, und das Methyliodid
im Scheidetrichter abgetrennt. Daraufhin wird mit
Natriumhydrogencarbonat-Lösung und schließlich mit Wasser gewaschen,
über Calciumchlorid getrocknet und redestilliert. Die Ausbeute beträgt
80-90% der Theorie. Der überschüssige rote Phosphor kann wiedergewonnen
werden, ist jedoch verunreinigt und sollte somit nur für eine Synthese
desselben Typs wieder verwendet, oder entsprechend aufgearbeitet werden.
Anmerkungen des Autors: »Diese Synthese wurde zweimal durchgeführt,
insofern lassen sich bestimmt noch viele Verbesserungen
implementieren. Ich hatte keine Ahnung inwieweit die
Iodwasserstoffsäure oxidiert wird, daher die große Menge an Phosphor,
der im Vergleich zur Menge des Kaliumiodids nur verschwindend wenig
kostet. Die verwendete Menge kann aber vermutlich auf 15 Gramm oder
weniger gesenkt werden. Der wiedergewonnene Phosphor wurde leider nicht
gewogen. Es wurde mit einem großen Überschuss an Alkohol gearbeitet, da
auch dieser eine äußerst günstige Chemikalie darstellt. Die Säure kann
auch langsam hinzu gegossen werden, solange eine zu starke Erwärmung
vermieden wird, dabei entfiele dann die Notwendigkeit eines
Tropftrichters bzw. Zweihalskolbens. Diese Synthese lässt sich mit
hoher Wahrscheinlichkeit auch zur Darstellung vieler anderer
Alkyliodide (z.B. Ethyliodid und Propyliodid) benutzen, wobei die
Temperatur dann entsprechend angepasst werden muss.«
Synthese entwickelt und durchgeführt von Zottel
Letzte Aktualisierung: 16/12/06
Siehe auch: Thread im LambdaForum
Andere Bezeichnungen:
Iodmethan,
Monoiodomethan