p-Toluidin [106-49-0-A] C7H9N
119 g feine Zinngranalien werden in
einem
2-l-Zweihalsrundkolben mit 68.6 g (0.50 mol) p-Nitrotoluol
übergossen
und in der folgenden Weise durch einen aufgesetzten Tropftrichter mit
insgesamt
270 ml (3.15 mol) konzentrierter Salzsäure (D = 1.18) versetzt: Man
gibt zuerst 30
ml der Salzsäure zu, setzt sofort ein nicht zu enges Steigrohr auf den
Kolben und
schüttelt um. Nach kurzer Zeit erwärmt sich die Mischung und gerät
schließlich in
lebhaftes Sieden. Man kühlt von außen mit Leitungswasser, ohne aber die
Umsetzung
völlig zu unterdrücken und fügt dann nach und nach, so das die Reaktion
stets gut in Gang bleibt, unter dauerndem Schütteln die restliche
Salzsäure zu. Zum Schluss erhitzt man noch eine Stunde auf dem
Wasserbad,
versetzt die warme Lösung mit 100 ml Wasser und fügt allmählich eine
Lösung
von 150 g technischem Natriumhydroxid in 200 ml Wasser bis
zur
stark alkalischen Reaktion hinzu. Nun treibt man das Amin mit auf
160-180 °C
überhitztem Wasserdampf über, wobei der Kolben in einem Ölbad von 160
°C erwärmt
wird. Bei dieser Temperatur braucht man nur 1-1.2 Liter Destillat
aufzufangen.
Dieses schüttelt man dreimal mit 100 ml Ether aus. Die Etherlösung wird
getrocknet
und eingedampft. Es bleiben 51-52 g rohes Amin mit Schmelzpunkt
40-42 °C zurück. Umlösen aus wenig Petrolether (Fraktion 30-40 °C)
führt zu
44-45 g (82-84%) p-Toluidin in Form farbloser Tafeln vom
Schmelzpunkt
43 °C.
Beim Stehen an Licht und Luft verfärbt sich das Präparat leicht.
Übernommen aus: Gattermann, Ludwig - Die Praxis des Organischen
Chemikers, 43. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1982
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Letzte Aktualisierung: 01/11/04
p-Toluidin [106-49-0-B] C7H9N
5.0 g p-Nitrotoluol (40 mmol), welches zuvor aus Methanol
bis zur
Schmelzpunktskonstanz umkristallisiert werden muss (Schmelzpunkt 51.4
°C),
gibt man in ein 500 ml fassendes Hydriergefäß. In einem kleinen
Messzylinder
wird in Wasser aufgeschlämmtes Raney-Nickel mit Methanol
ausgewaschen
und nach dem Sedimentieren 5 ml des methanolfeuchten Katalysators
abgemessen.
Dieser wird zusammen mit 250 ml Methanol zu der zu hydrierenden
Substanz
gegeben. Die Apparatur wird wie üblich sorgfältig von Luft befreit und
mit
Wasserstoff gefüllt. Bei kräftigem Rühren oder Schütteln
werden
über 90% des berechneten H2-Volumens in etwa 40 min
aufgenommen. Die Reaktion
ist beendet, wenn über einen längeren Zeitraum (30 min) keine H2-Aufnahme
mehr feststellbar
ist. Im Durchschnitt beträgt die Gesamtdauer der Hydrierung 21/2 h. Zum
Schluss
wird der Katalysator abfiltriert (Vorsicht! [Anm.: Filter nicht
trocknen lassen wegen
pyrophoren Nickels]), mit Methanol ausgewaschen, das Filtrat zusammen
mit dem
Wasch-Methanol im Vakuum eingedampft und das verbleibende rohe
p-Toluidin
in einem Säbelkolben oder Kugelrohr destilliert. Siedepunkt 200 °C /
760 Torr;
Schmelzpunkt 45 °C; weiße grobkristalline Substanz. Ausbeute 3.1 g
(80%).
Übernommen aus: Gattermann, Ludwig - Die Praxis des Organischen
Chemikers, 43. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1982
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Andere Bezeichnungen: p-Aminotoluol; p-Methylanilin