Phenylacetylen [536-74-3-A] C8H6
Phenylacetylen lässt sich in hoher Ausbeute durch doppelte Eliminierung von Bromwasserstoff aus 1,2-Dibromphenylethan darstellen. Phenylacetylen kann als Ausgangsmaterial für die weitere Synthese von für Rubren dienen. Bei dem Reaktionsmechanismus handelt es sich um eine bimolekulare Eliminierung (E2).
Durchführung: Zunächst werden 0.25 mol Kaliumhydroxid abgewogen. Bei der Verwendung von 85%igem KOH werden nicht 14.0 g, sondern entsprechend 16.5 g eingewogen. Das KOH wird mit 60 ml Triehtylenglycol (Anm. 1) in einen 250-ml-Rundkolben überführt. Bei der Verwendung eines Innenthermometers darf kein Quecksilberthermometer verwendet werden (Anm. 2). Man erhitzt das Gemisch unter Rühren auf 100 °C, wobei Braunfärbung eintritt und das KOH in Lösung geht.
Nach dem Abkühlen werden 13.2 g (0.05 mol) 1,2-Dibromphenylethan eingewogen und in die Lösung gegeben. Man schließt an eine Destillationsapparatur an und erhitzt unter Rühren langsam auf 200 °C. Die Reaktion findet unter zunehmender Braunfärbung und leichtem Aufschäumen statt. Nach etwa 40 min ist die Reaktion beendet und in der Vorlage hat sich ein Zweiphasengemisch gesammelt. Die untere, wässrige Phase wird im Scheidetrichter abgetrennt. Die wässrige Phase wird mit Ether (zweimal mit jeweils 5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über NaSO4 getrocknet. Nach dem Abtrennen des NaSO4 destilliert man fraktionierend. Die Fraktion die bei 143 °C übergeht besteht aus Phenylacetylen. Die Literaturausbeute liegt bei 90 % (4.59 g; 4.94 ml) (Anm. 3).[1]
Beschreibung: Phenylacetylen ist eine gelbliche Flüssigkeit mit schwachem nicht unangenehmem Geruch. Phenylacetylen siedet bei 143 °C und schmilzt bei -44 °C. Es polymerisiert leicht und lässt sich z.B. unter Metallkatalyse zu 1,2,4-Triphenylbenzol trimerisieren.[2]
Anmerkungen des Experimentators: (Anm. 1) Das Triethylenglycol kann eventuell durch wasserfreies Glycerin ersetzt werden.
(Anm. 2) Das dünne Hülsenglas eines Quecksilberthermometer könnte bei den Reaktionsbedingungen entweder stark in Mitleidenschaft gezogen, oder zerstört werden. Ein Thermoelement in einer Glashülse ist hier als Innenthermometer verwendbar.
(Anm. 3) Die hier erhaltene Ausbeute betrug 75%. Da die Ansatzgröße mit einer zu erwartenden Produktmenge von ≈5 ml sehr klein war, liegt die Ausbeute unter der Literaturausbeute, da es möglicherweise zu Verluste beim Fraktionieren kam.
Quelle: [1] Autorenkollektiv, Organikum 1977, 15. Auflage, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, Seite 299-300
[2] g. Hilt , T. Vogler, W. Hess, F. Galbiati, Chemical Communications 2005, 11, 1474-1475
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Letzte Aktualisierung: 27/12/09
Andere Bezeichnungen: Ethinylbenzen; Ethinylbenzol; Phenylethin