Synthese von Pikrylchlorid [88-88-0]

Pikrylchlorid [88-88-0-A]            C6H2ClN3O

Unter dem Abzug werden in einem 500-ml-Kolben 50 g (0.22 mol) Pikrinsäure [88-89-1] mit 100 g (0.8 mol) Phosphorpentachlorid [10026-13-8] gut vermischt. Man setzt einen Rückflußkühler mit Gasableitung auf und erhitzt im 80-90 °C warmen Wasserbad. Nach ca. 15 Minuten tritt unter Verflüssigung, Braunfärbung und Abspaltung von Chlorwasserstoff die Reaktion ein. Nach deren Abklingen (in etwa 90 Minuten) wird das Produkt langsam unter kräftigem Rühren mit einem Glasstab auf 500-700 g zerstoßenes Eis gegossen und dann auf einer Porzellannutsche abgesaugt. Zur Reinigung (unter dem Abzug) trägt man das Rohprodukt langsam in eine Mischung von 50 ml 68%-iger Salpetersäure [7697-37-2] (d = 1.4) und 200 ml konzentrierter Schwefelsäure [7664-93-9] in einem 1-l-Erlenmeyerkolben ein und erhitzt auf einer Heizplatte auf 80-90 °C Innentemperatur. Unter Aufschäumen geht das Produkt in Lösung; diese wird nach einer Minute deutlich heller. Man läßt abkühlen, fällt das Pikrylchlorid durch Eingießen in 800 ml Eis/Wasser, nutscht ab, wäscht mit Wasser und trocknet im Vakuumexsikkator über Calciumchlorid; Rohausbeute 38-42 g. Zum Umkristallisieren löst man in der Mischung aus 35 ml Benzol und 95 ml Ethanol in der Hitze auf, saugt bei nur geringem Unterdruck durch eine im Trockenschrank vorgewärmte Nutsche und spült Kolben- und Filterrückstand mit 30 ml heißem Benzol-Alkohol-Gemisch. Nach mehrstündigem Aufbewahren im Kühlschrank saugt man die blaßgelben Nadeln ab und trocknet sie im Vakuumexsikkator über Calciumchlorid. Die Ausbeute beträgt 27-31 g (50-57%) Pikrylchlorid mit einem Schmelzpunkt von 80-82 °C.

Übernommen aus: Gattermann, Ludwig - Die Praxis des Organischen Chemikers, 43. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1982
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Letzte Aktualisierung: 01/11/04

Andere Bezeichnung:
2-Chlor-1,3,5-trinitrobenzol