Synthese von Rinmans Grün [8011-87-8]

Rinmans Grün [8011-87-8-A]            Zno · CoO

5.7g (70 mmol) Zinkoxid werden mit 1.5g (20 mmol) Cobalt(II)-oxid oder der entsprechenden Menge Cobaltcarbonat gut gemischt und nach Zusatz von etwa 20 g Kaliumchlorid in einen Porzellantiegel gefüllt. Dieser wird in einem Glühofen oder mit einer Gebläseflamme 4 Stunden lang auf eine Temperatur von 1000 °C erhitzt. Nach dem Erkalten zerschlägt man den Tiegel, trennt das gebildete Mischoxid weitgehend mechanisch vom erstarrten Kaliumchlorid, wäscht mit heißem, destilliertem Wasser, bis im Filtrat keine Chlorid-Ionen mehr nachweisbar sind, und trocknet im Trockenschrank. Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.

Durch mehrfaches Wiederholen der Glühbehandlung mit anschließendem Auswaschen und erneutem Zusatz von Kaliumchlorid wird die Umsetzung vervollständigt. Bei höheren Temperaturen und beim Kalzinieren im Vakuum wird die Färbung heller, malachitgrünähnlich bei Zn-Überschuss, braunrosa bei Co-Überschuss. In unterhalb von 1000 °C geglühten Präparaten liegt ein Teil des Kobalts als grünschwarzes ZnCo2O4 vor. Die Rinmansgrün-Präparate sind ZnO-CoO-Mischkristalle: Die grünen, kobaltarmen Präparate (bis etwa 30% CoO) bestehen aus einer festen Lösung von CoO in ZnO (Wurtzitgitter). Die rosafarbenen, kobaltreichen Präparate (von 70% CoO an) sind Lösungen von ZnO in CoO (NaCl-Gitter). Dazwischen liegt ein heterogenes Gebiet.

Beschreibung: Rinman stellte das nach ihm benannte Pigment 1780 erstmals durch Ausfällen von Zink- und Cobaltsulfat mit Soda und anschließendes Glühen des Niederschlagsgemisches her. Rinman's Grün ist ein grünes feinkristallines Pulver, das löslich in Mineralsäuren und Ammoniumcarbonat-Lösungen, aber unlöslich in Wasser ist. Seine Dichte beträgt 5.5 g pro cm³. Es zeichnet sich durch hohe Licht-, Wetter-, Wasser- und Lösemittel-Echtheit aus. Verwendung findet es daher in Künstler- und Zementfarben.

Quelle: Thiele, Merseburg - Reaktionsverhalten und Syntheseprinzipien, Arbeitsbuch 7, 3. Aufl., Leipzig: VEB Verlag für Grundstoffindustrie 1989 • Römpp Lexikon Chemie - Version 2.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1999 • Brauer, Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie Band 2, Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag 1978
Literatur: J. A. Hedvall, Z. Anorg. Allgem. Chem. 86, 201 (1914) • G. Natta u. L. Passerini, Gazz. Chim. Ital. 59, 620 (1929)
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Letzte Aktualisierung: 16/11/05

Andere Bezeichnungen: Cobaltgrün; Türkisgrün; Zinkcobaltat(III); Zink-cobaltoxid