Rubren [517-51-1-A] C42H28
Zur Reaktion: Im ersten Schritt wird Phenyllithium aus Lithium und Brombenzol hergestellt, welches mit dem β-Bromstyrol zum Phenylacetylenlithium reagiert. Die metallorganische Verbindung wird anschließend mit Benzophenon umgesetzt und hydrolisiert, wobei der tertiäre Alkohol 1,1,3-Triphenylpropin-1-ol entsteht.
Im zweiten Schritt setzt man den Alkohol mit Thionylchlorid um, wobei nun eine ungesättigte organische Chlorverbindung entsteht, welche im Beisein von Chinolin mit einem weiteren Molekül dieser Verbindung zum 5,6,11,12-Tetraphenylnaphthacen cyclisiert.
Hinweis: Bei der Reaktion treten ätzende, leicht entzündlich und krebserregende Substanzen (Nebenprodukt: Benzol) aus, deshalb ist im Abzug zu arbeiten. Weiterhin wird mit metallorganischen Verbindungen gearbeitet, welche sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff sind, daher ist es notwendig sehr sauber zu arbeiten.
1. Schritt: 1,1,3-Triphenylpropin-1-ol
2. Schritt: 5,6,11,12-Tetraphenylnaphthacen
Man gibt in einen, in einer Eis-Kochsalz-Mischung stehenden, 100-ml-Rundkolben 7 ml (0.1 mol) frisch destilliertes Thionylchlorid und trägt langsam das getrocknete Produkt des Vorversuchs ein. Dabei ist darauf zu achten, dass die Temperatur nicht über 0 °C steigt. Man hält den Kolben so, bis keine Gasentwicklung mehr auftritt.
Nun wird der Kolben in ein Ölbad gesetzt und man zieht mit einer Wasserstrahlpumpe überschüssiges Thionylchlorid ab. Elektrische Pumpen sind wegen der Aggressivität des Thionylchlorids nur mit mehreren tiefgekühlten Kühlfallen zu verwenden.
Wenn sich der Rückstand verfestigt hat fügt man 0.5 ml (0.003 mol) Chinolin hinzu und erhitzt unter Vakuum für 1½ Stunden auf 120 °C.
Den Rückstand wäscht man jeweils mit heißem Ether und Aceton aus und nimmt das Rubren in ausreichend warmem Toluol auf. Zu dem Toluol gibt man nach dem Abkühlen die gleiche Menge Diethylenglykol und destilliert das Toluol langsam ab. Das Rubren kristallisiert nun innerhalb von maximal 3-4 Wochen aus dem Diethylenglykol in der Gefriertruhe. Falls das nicht der Fall ist, kann man es auch bei 0.05 mbar destillieren. Die Ausbeute betrug 2.3 g.
Beschreibung: 5,6,11,12-Tetraphenylnaphthacen, auch Rubren genannt, ist eine polycyclischer Fluorophor und bildet tiefrote Kristalle, welche für speziell für die Peroxylat-CL verwendet werden können. Dabei wird orange-gelbes Licht frei. Weiterhin ist es mit einem Preis von 120 €/g relativ teuer, kann aber durch diese recht einfache Synthese hergestellt werden. Einziger Knackpunkt dabei ist, dass Rubren besonders im verunreinigten Zustand nicht kristallisieren will und aufwendig gereinigt werden muss.
Quelle: G. Wittig, D. Waldi, Journal für Praktische Chemie, Vol. 160 (1946), p. 242-244; DOI: 10.1002/prac.19421600802
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Letzte Aktualisierung: 17/05/08
Letzte Aktualisierung: 10/02/16
Andere Bezeichnungen: 5,6,11,12-Tetraphenylnaphthacen; 5,6,11,12-Tetraphenyltetracen