Succinimid [123-56-8-A] C4H5NO2
Zur Reaktion: Das zuerst gebildete Ammoniumsuccinat (1) zersetzt
sich beim Erhitzen in das Mono-Amid (2). Das entstandene Amid wird
durch die benachbarte Carboxylgruppe intramolekular zum cyclischen Imid (3), dem
Succinimid, acyliert.
Durchführung: Als Reaktionsapparatur dient ein 250-ml-Rundkolben mit
aufgesetztem Destillationsaufsatz samt Thermometer und absteigenden
Liebigkühler. Der Kühler wird ohne Kühlwasser als Luftkühler betrieben,
da das Succinimid bereits bei ungefähr 119 °C erstarrt. Im Kolben löst
man 39 g (0.33 mol) Bernsteinsäure durch langsame Zugabe von 50 ml
konzentriertem Ammoniak unter Schütteln und Kühlen. Anschließend werden
im Abzug durch Erhitzen etwa 40 ml Wasser abdestilliert. Beim weiteren
Erhitzen beginnt sich das feste Salz unter Ammoniakentwicklung zu
zersetzen, wobei die Temperatur am Thermometer nicht ansteigt. Erst
wenn die Temperatur der überdestillierenden Dämpfe bei stetigem
Weitererhitzen 105 °C erreicht hat, wechselt man die Vorlage und fängt
das bis 275 °C übergehende Destillat auf. Die bis 275 °C übergehende
Fraktion ist eine Mischfraktion. Das Succinimid destilliert ab 275 °C,
zum größten Teil zwischen 285-289 °C, und wird in einer neuen Vorlage
gesammelt. Es wird so lange weiter erhitzt, bis sich der restliche
Kolbeninhalt unter Dunkelfärbung zu zersetzen beginnt. Solbad sich aus
dem teerigen Rückstand gelbe Dämpfe entwickeln, wird die Destillation
gestoppt. Das erstarrte Destillat wird aus wenig eiskaltem Ethanol
umkristallisiert. Man erhält 25 g Succinimid als farblose Tafeln mit
einem Schmelzpunkt von 119-122 °C. Die Ausbeute beträgt 76% der
theoretisch erreichbaren Ausbeute. Das Präparat wird für die
Darstellung von N-Bromsuccinimid
benötigt.
Quelle: Gattermann, Ludwig - Die Praxis des Organischen Chemikers, 43.
Auflage, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1982 • Organic
Syntheses, Coll. Vol. 2, p. 562
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Letzte Aktualisierung: 20/04/06
Succinimid [123-56-8-B] C4H5NO2
In einem für die Vakuumdestillation geeigneten 100-ml-Schwertkolben
verschließt man den für die Siedekapillare bestimmten Tubus mit einem
Gummistopfen, der zweite Tubus trägt wie üblich das Thermometer. Man
füllt 45.0 g (0.38 mol) Bernsteinsäure und 23.0 g (0.51 mol) Formamid
ein und erhitzt unter Normaldruck 4 Stunden im Ölbad auf 180-190 °C
(Abzug). Anschließend gießt man vorsichtig die im Schwert kondensierte
Ameisensäure aus, lässt die Temperatur etwas absinken und destilliert
das Succinimid im Wasserstrahlvakuum. Das gegen 150-160 °C / 12 Torr
übergehende, kristallin erstarrende Produkt wird aus 50 ml Ethanol
umkristallisiert. Nach Stehen im Kühlschrank wird abgesaugt, mit wenig
eiskaltem Ethanol gewaschen und im Exsikkator über Schwefelsäure
getrocknet: 28.5 bis 30.5 g farbloser Tafeln vom Schmp. 119.5-122°C.
Aus der eingeengten Mutterlauge lassen sich weitere 1.3 bis 2.0 g
gewinnen, was die Ausbeute auf 79-83% der Theorie erhöht.
Quelle: Gattermann, Ludwig - Die Praxis des Organischen Chemikers, 43.
Auflage, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1982
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Letzte Aktualisierung: 12/12/04
Andere Bezeichnungen: Bernsteinsäureimid; Butanimid;
3,4-Dihydropyrrol-2,5-dion; Dihydro-3-pyrrolin-2,5-dion;
2,5-Diketopyrrolidin; 2,5-Dioxopyrrolidin; 2,5-Pyrrolidindion